Besuch der an Hörgeschädigtenschule
SchlaU-Schüler besuchen die dritte Klasse in der Hörgeschädigtenschule in Johanneskirchen
Im Herbst haben wir im PCB-Unterricht das Thema „Ohr“ gehabt. Wir haben auch darüber gesprochen, wie es ist, wenn man nicht gut hören kann. In der gleichen Zeit hat die Klasse 3 in der Hörgeschädigtenschule in Johanneskirchen im Unterricht über Flüchtlinge gesprochen. Die Kinder hatten viele Fragen, deshalb haben sie uns in ihre Schule eingeladen. Wir haben uns vor unserem Besuch auch viele Fragen überlegt, wie es ist, wenn man nicht gut hören kann.
Die Kinder hatten viele Fragen, deshalb haben sie uns in ihre Schule eingeladen.
Im November sind wir dann nach Johanneskirchen gefahren. Wir haben mit der dritten Klasse zusammen gefrühstückt. Danach haben sich immer zwei Schüler von SchlaU mit zwei Kindern zusammengesetzt. Wir haben Interviews mit unseren Fragen gemacht. Die Kinder haben uns die Hörgeräte und die Cochlea-Implantate gezeigt und uns viel erzählt. Wir haben erzählt, wie es in unserer Heimat war und wie wir nach Deutschland gekommen sind. Das war sehr interessant für alle. Dann haben uns die Kinder noch die ganze Schule gezeigt. Später sind wir in unsere Schule zurückgefahren.
Im Dezember haben wir die dritte Klasse zu uns eingeladen. Wir haben wieder zusammen gefrühstückt und die Kinder haben sich unsere Schule angeguckt. Danach haben wir zusammen Deutsch geübt. Wir haben Übungen zum Präteritum gemacht und dabei Sportübungen gemacht. Wir hatten viel Spaß und haben viel gelacht. Danach sind die Kinder zurück in ihre Schule gefahren.
Nach ihrem Besuch haben die Kinder uns viele Briefe geschrieben und wir haben geantwortet. Klasse Vera A.
Seit wann arbeitest du bei der SchlaU-Schule?
Thomas: Seit Januar 2009. Davor habe ich in der Jugendhilfe mit jugendlichen Flüchtlingen gearbeitet.
Warum arbeitest du bei der SchlaU-Schule?
Thomas: Weil ich bei SchlaU vielen Schülern gut helfen kann. Es ist schön zu sehen, wie gut sich die Schüler entwickeln. Es freut mich, dass Schüler, die am Anfang wenig Deutsch können, später eine Ausbildung anfangen.
Wie sieht dein Tag aus?
Wie sieht dein Tag aus?
Thomas: Ich bin zwischen 7:30 Uhr und 8:30 Uhr in der Schule. Dann lese ich erstmal meine E-Mails und versuche, alle zu beantworten. Dann schaue ich im Kalender nach, was für Termine ich habe, und ich überlege, was es noch Wichtiges zu tun gibt. Am Nachmittag kommen oft ehemalige Schüler, die noch Hilfe brauchen.
Was arbeitest du, wenn die Schüler im Unterricht sind?
Thomas: Oft geben mir die Schüler vor dem Unterricht Briefe oder andere Unterlagen. Während der Unterrichtszeit kümmere ich mich dann darum. In der Pause kommen dann wieder neue Schüler, die Hilfe brauchen. Darum kümmere ich mich dann bis zur Mittagspause.
Was machst du, wenn du keine Arbeit hast?
Thomas: Wenn ich keine Arbeit habe, dann denke ich nach: über Politik, Gesellschaft, Recht, Geld und andere Sachen. Und über Schüler. Außerdem rede ich gern mit vielen Leuten.
„Ich würde mein Gehalt erhöhen.‟
Wenn du Chef wärst, was würdest du tun?
Thomas: Ich würde mein Gehalt erhöhen.
Was machst du, wenn du sauer bist?
Thomas: Ich versuche zu verstehen, was mich sauer macht. Wenn es ein großes Problem ist, dann versuche ich zu helfen. Wenn es etwas Unwichtiges ist, dann bleibe ich sauer.
Was machst du, wenn Deutschland gegen Afghanistan Fußball spielt und verliert?
Thomas: Ich freue mich für Afghanistan. Aber nur, wenn die afghanische Mannschaft besser gespielt hat.
Anil Afghanistan
Die SchlaU-Schule
Die SchlaU-Schule wurde im Jahr 2000 von Michael Stenger gegründet. Der Grund dafür war, dass Flüchtlinge von 16 bis 21 nicht in die normale Schule gehen durften und nicht Deutsch lernen konnten. Sie konnten deswegen keinen Schulabschluss machen. Die Schule hat mit drei Klassen begonnen und hat mittlerweile 15 Klassen und ca. 40 Lehrer. Auch viele Helfer gibt es.
Die Schüler kommen aus verschiedenen Ländern der Welt, z. B. Afghanistan, Somalia, Syrien oder dem Irak.
Man kann in der SchlaU-Schule den Mittelschulabschluss, den Quali und die Mittlere Reife machen. Es werden die Fächer Deutsch, GSE, AWT und Mathe angeboten. Es gibt auch Ethik und die Projektprüfungen. Dazu kann man viel über deutsche Kultur und das Leben hier lernen.
In meiner Schule sind viele Sachen sehr gut, aber manches könnten wir verbessern.
„Sehr gut gefällt mir die Zusammenarbeit mit unseren Lehrern‟
Sehr gut gefällt mir die Zusammenarbeit mit unseren Lehrern, da sie uns immer unterstützen und uns viel über deutsche Kultur beibringen.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir mehr mit Büchern arbeiten und mehr Aufenthaltsräume für unsere Schüler bekommen.
„Ich bin sehr froh, ein Schüler der SchlaU-Schule zu sein‟
Zusammenfassend bin ich sehr froh, ein Schüler der SchlaU-Schule zu sein, und freue mich, dass es mit ISuS eine weitere Tochterschule für Flüchtlinge gibt und dass weitere Schulen geplant sind. Omid Afghanistan
„In der SchlaU-Schule fühle ich mich zuhause“
Alle sind hier nett und hilfsbereit, aber für mich ist Melanie jemand Besonderes, obwohl ich sie nur einmal getroffen habe. Dank ihrer Hilfe kann ich dieses Jahr einen Quali machen. Als ich im Februar in die Schule gehen wollte, gab es keinen freien Platz mehr und meine Deutschkenntnisse reichten nicht ganz aus für die Qualiklasse, aber Melanie hat die Schulleitung davon überzeugt, dass ich den Quali in nur einem halben Jahr schaffen kann.
Es dauerte mehr als einen Monat, bis sie für mich einen Platz in der Qualiklasse gefunden hatte. Ich bedanke mich für ihr Vertrauen auf den ersten Blick. Fatima Afghanistan
„Jetzt lerne ich Gitarre“
Ich hatte vorher keine Erfahrungen mit Instrumenten. Gitarre ist mein erstes Instrument, das ich lerne. Die Leute haben immer gesagt, „deine Stimme ist gut“, und jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, wie ich mich beim Singen begleiten kann. Durch den Gitarrenunterricht habe ich ein besseres Gefühl für Musik bekommen. Es macht auch viel Spaß.
Ich bewundere andere, wenn sie gut spielen und singen. Dann möchte ich auch so werden. Das motiviert mich, und ich bin stolz auf mich, wenn ich besser werde.
Es lohnt sich wirklich, sich Zeit für Musik zu nehmen. Man schafft das schon neben der Schule. Es gibt so viele unwichtige Dinge, für die man seine Zeit verschwendet. Musik tut gut und ist für mich sinnvoll. Roja Afghanistan
Ich liebe Musik, hatte aber davor keine Erfahrungen mit Musikunterricht. Jetzt lerne ich Gitarre. Ich war neugierig und mache das aus Spaß oder zum Ausgleich zum Unterricht in der Schule.
Gitarre ist einfach für mich und gut, weil ich die Gitarre überallhin mitnehmen kann, z. B. wenn ich mit meinen Freunden singe. Manchmal spiele ich meinem Betreuer was vor, und wir haben gute Gespräche.
Es ist toll, in einer Gruppe zu spielen. Das ist interessant und macht so viel Spaß. Man kommuniziert ohne Worte. Ich mag es z. B. nicht, über Politik zu diskutieren. Aber mit Musik kann man so viel freilassen, ohne dass man dabei sprechen muss. Safi Afghanistan
weiter
Seite 2
Weltzeitung №2 2016 Schülerzeitung der Schlau-Schule München
Impressum Top ^